3. Die Kriegsjahre und die Nachkriegszeit
1939 - 1963
Die Wirren des Krieges gehen auch an unserer Wehr nicht vorbei. Protokolle werden nicht mehr geführt. Im Archiv liegt kein Material vor. Wohl lassen die knappen Aufzeichnungen im Kassenbuch erkennen, dass bis auf einen Brandeinsatz (bei Wein Georg) keine Aktivitäten mehr zu verzeichnen sind; ein Großteil der Mitglieder ist an der Front; die spärlichen Einnahmen der FFW Dietldorf können gerade die Ausgaben für die Beerdigungskosten der gefallenen Mitglieder -immerhin kosten ein Requiem, der Kranz und die Musik ca. 20,00RM- gedeckt werden . Der Tiefstand in der Vereinskasse ist 1945: 7,39 DM; 13 Vereinskameraden sind während der Wirren des 2.Weltkrieges gefallen.
Die Vereinsfahne war noch vor der Kapitulation von beherzten Dietldorfer Feuerwehrmännern in einem Abstellraum über der Sakristei in der Kirche in Sicherheit gebracht worden. Nach dem Reichsgesetz vom 21.11.1939 darf der Terminus "Verein" ab sofort nicht mehr geführt werden. Das Vermögen geht auf die Gemeinde über. Die Feuerwehr, also die "Feuerschutzpolizei", erhält die Funktion einer technischen Polizeihilfe für den Brandschutz.
In einer Meldung vom 17.11.1941 an das Landratsamt durch Herrn Hermann heißt es:
"Der Personalstand der Feuerwehr während des Krieges ist ausreichend. Die Alarmierung erfolgt durch Hornist und Glockenschlag. Brandwachen sind gestellt, nach der neuen Verordnung. Gerätehaus sowie Motor- und Schlauchmaterial sind in bester Ordnung."
Eine erste Versammlung der FFW nach dem Krieg fand am 11.1.1948 statt. Aus dem 4 zeilige Protokoll des Schriftführers Knaus ist lediglich zu entnehmen, dass die alte Vorstandschaft gewählt wurde.
Der Dank des Bürgermeisters Reindl bei der Sitzung am 5.3.1950 zeigt, dass es wieder weitergeht mit der FFW Dietldorf. Wichtige Wünsche sind: Die Aufstellung eines Schlauchtrockenturms; allerdings findet der Plan, dieses Vorhaben auf dem Schlossgrundstück zu verwirklichen, beim Nachfolger von Herrn Baron Philipp nicht das entsprechende Verständnis. Das Gelände für die Übungen soll nunmehr am Dorfplatz neben der Brücke sein. Ferner soll der Übungsdienst in Gruppen eingeteilt werden. Die Geselligkeit im Vereinsleben blüht auf. Das zeigen Berichte über Übungen mit geselligem Beisammensein, über Christbaumversteigerungen oder über erste Faschingsveranstaltungen: So spielte z.B. die Musikkapelle Beer mit 6 Mann zum Feuerwehrball am 20.2.1954 "schneidig" auf, wo sich der Vorstand Rödl mit "humorigster Unterhaltung stark gemacht hatte" und Feuerwehrkamerad Eisele mit einem Einakter aufwartete. "Durch großen Beifall sei alles mit bester Zufriedenheit zu bezeichnen".
Dass die Altersstruktur der Dietldorfer Floriansjünger sich eher nach oben bewegte, zeigt der offizielle Antrag bei der Generalversammlung am 12.12.1954, sich Gedanken über Neuaufnahmen zu machen und vor allem die Jugend anzusprechen. Aus diesem Jahr liegt auch eine aufschlussreiche Bestandaufnahme laut Feuerschutzplan vor.
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Seit der großen Katastrophe von 1909 war unsere Wehr vom Hochwasser nicht mehr so gefordert, wie dies im März 1956 der Fall war. Das Wasser überflutete nicht nur die Vilsstraße, sondern füllte die Keller in den Anwesen links und rechts der Vils, drang in Gänge und Wohnräume ein. Das Vieh musste evakuiert und in höher gelegenen Anwesen in Sicherheit gebracht werden. Durch die Fluten wurde auch das Erdreich von den Äckern weggeschwemmt, so dass mancherorts das ausgebrachte Wintergetreide vernichtet wurde.
In diesem Jahr gehen mit den Neuwahlen am 09.12.1956 die Geschicke des Vereins in die Hände des Vorstands Späth Albert über; ihm stehen als Kommandant Weigert Alois, als Kassier Michael Kraus und als Vereinsdiener Leikam August zur Seite. Der in den Wahlen von 1958 bestätigte Vorstand und Kommandant beantragen anlässlich der Generalversammlung vom 2.2.1958 beim Landrat Haschke die Unterstützung für den geplanten Bau eines Schlauchtrockenturms. Simon Kugler erstellt im gleichen Jahr einen Plan für das geplante Objekt mit einem Kostenumfang von 1470,75 DM. Die Bittstellung gegenüber dem Landrat schien nicht auf das entsprechende Gehör gestoßen zu sein, da man am 17.03.1959 einen Antrag auf Bezuschussung in Höhe von 500,00 DM beim Kreistag einreicht und in der Generalversammlung vom 26.03.1959 das Vorhaben bis zur Erteilung des Zuschusses zurückstellt.
Dafür aber werden zum ersten Mal die Dietldorfer Feuerwehrmänner 8 Schutzanzüge zum Preis von je 315DM bei der Fa. Obauer in Burglengenfeld bestellt. Die Einkleidung mit den neuen Anzügen mag auch der Grund dafür gewesen sein, dass die Dietldorfer sich bei der folgenden Inspektion am 10.05.1959 gleich mit 20 Mann in Rohrbach präsentierten, während Rohrbach und Traidendorf kaum eine Gruppe zusammenbrachten. “Dafür bekam jeder Mann in Dietldorf beim Söllner einen Liter Bier.” 17.1.1960: Feueralarm aus Kallmünz: Der Chronist berichtet in der ihm natürlichen Art:
“Am Sonntag den 17.1.1960 13:30 Uhr kam von Kallmünz Telefon, dass beim Loritz Feuer ausgebrochen ist. Es wurde durch Beer Hans gleich Feuer geblasen. Es war wirklich eine Freude wie schnell die Jungen alle da waren. In 10 Minuten waren wir alle schon vor Dorf draußen. Die Mannschaftsind alle mit Kraftfahrzeugen gefahren. In Rohrbach musste die Spritze wieder umkehren, da das Feuer schon wieder eingedämmt war.” (Anmerkung: Schade!)